Epheser 3,16
Es handelt sich hier um ein Gebet des Paulus. Das Gebet geht von Vers 14 bis Vers 19. Er bittet Gott um etwas (Vers 14): Er bittet darum, dass Gott den Ephesern etwas geben möge (Vers 16). Sie sollen „mit Kraft gestärkt werden". Nun kann man - oder vielleicht muss man das auch - dazu zwei dumme Fragen stellen. Zwei Fragen, die scheinbar dumm erscheinen, die uns aber beim Verständnis dieser Stelle helfen.
Zur ersten Frage: Für was soll Gott Kraft schenken?
Schneeräumen, Einkäufe rein- oder den Müll raustragen?
Zur zweiten Frage: Wie viel Kraft soll es denn sein?
Gerade genug Kraft, um die Einkaufstüte zu halten oder genug Kraft, um ein Auto hochzuheben?
Ich gebe zu, die Fragen sind ein bisschen daneben. Aber sie zeigen uns etwas, nämlich, worum es NICHT geht. Zuallererst geht es natürlich auf gar keinen Fall um körperliche Kraft. Es geht also nicht um göttlich unterstütztes Bodybuilding, sondern es steht ausdrücklich in Vers 16: „mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen". Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, weil wir das sonst sehr leicht falsch verstehen könnten. Wir sind oft so auf die Dinge dieser Welt konzentriert. Das ist ja auch kein Wunder, weil wir diese Dinge betasten, schmecken, sehen und fühlen können und wir tun es den ganzen Tag. Aber sie sind eben nicht die ganze Wahrheit. Es geht um den inneren Menschen.
Und die zweite Frage ist deshalb so daneben, weil diese Frage davon ausgeht, dass man diese Kraft messen oder begrenzen könnte - das ist falsch.
Es heißt am Anfang des Verses „nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit". Kann der Reichtum der Herrlichkeit Gottes in irgendeiner Art und Weise zu klein oder zu wenig sein? Könnte es irgendwie möglich sein, dass es bei Gott irgendeinen Mangel gibt? Nein, natürlich nicht. Seine Herrlichkeit ist unermeßlich groß und wenn wir „nach dem Reichtum seiner Macht mit Kraft gestärkt werden am inneren Menschen", dann fehlt es uns an diesem inneren Menschen an nichts mehr. Damit haben wir alles, was wir zum Leben brauchen.
Damit haben wir alles, was wir auch für das kommende Jahr 2023 brauchen. Nichts an den Problemen oder Nöten des kommenden Jahres kann groß oder schwierig genug sein, dass der Reichtum seiner Herrlichkeit erschöpft wäre. Er hat immer genug. Darauf wollen wir unser Leben bauen. Darauf können wir vertrauen.
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