1 Einleitung
2 Allgemeines zur Trinität
3 Jesus Christus: wahrer Mensch und wahrer Gott
3.1 Jesus – der Mensch
3.1.1 Die innertrinitarische Unterordnung
3.1.2 Weitere Merkmale des Menschseins Jesu
3.1.2.1 Gehorsam
3.1.2.2 Jesus, ein Geschöpf Gottes?
3.1.2.3 Hatte Jesus einen Anfang?
3.1.2.4 Die Menschheit Jesu
3.1.3 Sonstige Bemerkungen
3.2 Jesus – Gott
4 Schlussbemerkungen
Die Dreieinheit Gottes (Vater, Sohn und Heiliger Geist) ist zum Einen in der Christenheit und in Glaubensbekenntnissen bezeugt und geglaubt. Aber es gibt auch zum Andern immer wieder einzelne Menschen oder auch Glaubensrichtungen, die die Dreieinheit Gottes ablehnen (u.a. z.B. die Zeugen Jehovas, Unitarier…). Die Auseinandersetzung mit dieser Thematik ist nicht nur von »akademischen Interesse«, sondern hat Auswirkungen auf das gesamte Glaubensleben. Kann Jesus, wenn er »nur Mensch« war, uns wirklich erlösen?
Zu Beginn ein Zitat von K.H. Vanheiden vom Bibelbund: »Eine ausdrückliche Lehre der Trinität ›Dreieinigkeit‹ Gottes gibt es im AT und NT nicht. Aber es viele trinitarische Aussagen.«
Noch eine Aussage zur Trinität:
»Die Trinitätslehre ist die intellektuelle Verarbeitung der Selbstoffenbarung Gottes in seinem Wort durch die Gemeinde.« – »Gott ist ganz in Christus, Gott ist ganz im Heiligen Geist, Gott ist ganz im Vater«
Noch ein Zitat das sicher humorvoll ist, aber doch einen tieferen Sinn hat: »Wer versucht, die Dreieinheit zu verleugnen, der wird seine Seele verlieren, wer aber versucht, die Dreieinheit zu verstehen, der wird seinen Verstand verlieren.«
Noch ein Zitat aus einem Aufsatz1 aus dem Bibelbund: »Untersuchen kann der Wissenschaftler nur, was er sich zum Zweck einer Messung oder allgemeiner Datenerhebung verfügbar machen kann. Da Gott definitionsgemäß absolut und für den Menschen prinzipiell unverfügbar ist, wird ihm damit die Grundlage einer möglichen Beweisführung entzogen. Ein still in sich ruhender, sich in eine andere Dimension oder zum Rand des Universums zurückziehender Gott wäre für einen menschlichen Beobachter absolut unzugänglich. Nur wenn dieser Gott sich… erkennbar macht, könnten Menschen Daten über sein Wesen und Handeln erfassen und analysieren. Besser noch wäre eine zielgerichtete Selbstmitteilung Gottes…« »Eine solche Selbstmitteilung (Selbstoffenbarung) Gottes meinen Christen in der Bibel vorliegen zu haben. Wird die Bibel jedoch erst als Erkenntnisgrundlage anerkannt, deuten zahlreiche Beobachtungen auf die Gottheit von Jesus Christus.«
Es geht also für dieses schwierige Thema zuerst darum, dass wir der Bibel mit ihren Aussagen glauben – vertrauen. Unser Verstand und unsere Logik sind nicht das letzte Maß, um Gott erfassen zu können.
Sprüche 3,5
»Vertraue auf den HERRN mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen Verstand!«
Phil.4,7:
»und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus«
Zu Beginn einige wenige Stellen, von der die Dreieinheit Gottes abgeleitet werden kann, so genannte Trinitarische Formeln:
Bei diesen 3 »Trinitarischen Formeln« fällt auf, dass die Reihenfolge jeweils anders ist:
Die Reihenfolgen sind austauschbar. Es zeigt eigentlich, dass es Gott ist, der handelt und um den es geht.
Noch andere Stellen dazu:
2. Kor. 1,21-22:
„Der uns aber mit euch festigt in Christus und uns gesalbt hat, ist Gott, der uns auch versiegelt und das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben hat.“
1. Petr. 1,2:
„…nach Vorkenntnis Gottes, des Vaters, in der Heiligung des Geistes zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi…“
Judas V20:
„Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf eurem heiligsten Glauben, betet im Heiligen Geist, erhaltet euch in der Liebe Gottes, indem ihr die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus erwartet zum ewigen Leben.“
Joh. 14,16-18:
„…und ich (Christus) werden den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand (= Geist) geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit, der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich werde euch nicht verwaist zurücklassen, ich komme zu euch.“
Christus bittet den Vater, dass er den Geist sendet. Der Geist wird in uns sein UND Jesus wird uns nicht verwaist zurücklassen – er kommt zu uns. Wer denn nun, der Geist, oder Christus oder der Vater? ES ist GOTT! Christus wohnt im Heiligen Geist in uns – schon das kann man mit dem Verstand eigentlich nicht mehr begreifen.
Joh. 15,26:
„Wenn der Beistand gekommen ist, den ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, so wird er von mir zeugen.“
Hier sendet Christus den Geist vom Vater. Und der Geist wird von Jesus zeugen.
Es gibt im AT viele Andeutungen von der Trinität, aber noch nicht so deutlich, wie im NT. So z.B.: Jes.48,16-17; Jes.61,1; 1.Ms.1,26 (der Name Gottes steht in der Mehrzahl – aber ER spricht als Einzelner – das hat nichts mit einem Majestätsplural zu tun, wie ein König von sich in der Mehrzahl spricht: »Wir König von … haben beschlossen«
Bibelstellen dazu und kurze Kommentare:
Joh.1,14:
„Und das Wort wurde Fleisch und wohnteA unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines EingeborenenB vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. -“ A) w. zeltete B) griech. monogenes, d.h. einzig in seiner Art, o. einziggeboren, o. einzig |
Das Wort (Joh.1,1) wurde Mensch = Gott wurde Mensch! |
1. Tim.3,16:
„Der geoffenbart worden ist im Fleisch…“ |
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Hebr. 2,14:
„Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er (= Christus) in gleicher Weise daran Anteil gehabt, um durch den Tod den zunichte zu machen, der die Macht des Todes hat, das ist der Teufel“ V17: „Daher musste er in allem den Brüdern gleich werden, damit er barmherzig und ein treuer Hoherpriester vor Gott werde, um die Sünden des Volkes zu sühnen“ |
Jesus wurde in allem uns gleich – um die Sünden des Volkes zu sühnen und sein Sterben den zu besiegen, der die Macht des Todes hat der Teufel. |
1. Joh. 4,2:
„Hieran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennt, ist aus Gott“ |
Hier geht es nicht darum zu bekennen, dass es einen Menschen Jesus gab, sondern um das Bekenntnis, dass »das Wort« = Gott Mensch wurde! |
Joh. 2,11:
„Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus zu Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit; und seine Jünger glaubten an ihn.“ |
Jesus offenbart seine Herrlichkeit – die Herrlichkeit als Mensch oder als Gott?
Herrlichkeit = gr. doxa: »schließt all das ein, was an der göttlichen Natur überragend ist und mit der Selbstoffenbarung Gottes zusammenfällt.«2 |
Zitat3: »Die Bibel unterscheidet sehr offensichtlich zwischen den Personen des dreieinigen Gottes und ihren Rollen in Bezug auf die Schöpfung und ihre Erlösung. Deutlich ist, dass der Sohn eine untergeordnete Rolle zu der des Vaters einnimmt, wie auch der Heilige Geist eine untergeordnete Rolle zu der des Vaters und des Sohnes hat.«
Deutlich in folgenden Stellen, wo von der Sendung des Sohnes durch den Vater die Rede ist:
Joh.3,17:
„Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn errettet werde.“ |
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Joh. 5,23:
„damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat“ |
Der Sohn soll geehrt werden, gleich wie der Vater!
Der Vater hat des Sohn gesandt. |
1. Joh.4,9-10:
„Hierin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden.“ |
Gott hat den einzig geborenen Sohn gesandt.
Durch Christus Leben geben. (Eigenschaft, die nur Gott zusteht!) |
Gal.4,4-6
„als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter Gesetz, damit er die loskaufte, <die> unter Gesetz <waren>, damit wir die Sohnschaft empfingen. Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, der da ruft: Abba, Vater!“ |
Gott sandte den Sohn.
Wir empfingen durch das Loskaufen von Jesus die Sohnschaft. Gott sandte den Geist seines Sohnes in unsere Herzen. (Dreieinheit pur!) |
Joh. 17,4:
„Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte.“ |
Jesus hat mit dem Werk (Auftrag), den er von Gott erhalten hatte Gott verherrlicht. |
»Aus dieser Unterordnung schließen die Zeugen Jehovas automatisch, dass Jesus nicht Gott sein kann. In ihrer Argumentation wird aber nicht zwischen „Rolle“ und „Wesen“ unterschieden. Die Tatsache, dass eine Person einer anderen untergeordnet ist, sagt noch nichts über das Wesen der ersten aus. Die innertrinitarische Unterordnung spricht Jesus seine Gottheit nicht zwingend ab.«
Phil.2,8
„erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.“ |
Jesus war Gott gehorsam!
»Vater, nicht wie ich will…dein Wille geschehe.« Das zeigt, dass Jesus wahrer Mensch war! (Wie auch im Zusammenhang, dass er wahrer Gott ist). Siehe Verse 6-7! »der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein. Aber er machte sich selbst zu nichts und nach Knechtsgestalt an, in dem er den Menschen gleich geworden ist…« = Wahrer Mensch und Wahrer Gott. |
Hebr. 5,8
„und lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam; und vollendet, ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden, von Gott begrüßt als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks“ |
Der Sohn lernte (als Mensch.)
ABER: Jesus ist der Urheber des ewigen Heils geworden und von Gott begrüßt als Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedeks. (siehe weiter unten) |
Kol. 1,15:
„Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung“ Offb. 3,14: „Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Dies sagt der »Amen«, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang (o: Ursprung) der Schöpfung Gottes“ |
Jesus der Erste aller Schöpfung.
Hatte Jesus einen Anfang? Anfang oder Ursprung der Schöpfung. ??? |
»…Gerade die Bezeichnung Jesu als „Sohn Gottes“ bzw. „eingeborener Sohn Gottes“ benutzen die Zeugen Jehovas (und andere, die die Dreieinheit ablehnen), um zu zeigen, dass Jesus nicht ewig ist und deshalb nicht Gott sein kann, denn „wie kann jemand der Sohn seines Vaters sein und gleichzeitig ebenso alt sein wie er?“: „Das Leben Jesu, des einzig gezeugten Sohnes Gottes, hatte somit einen Anfang.“ Sie folgern, dass Jesus ein Geschöpft sei.« (siehe obige Bibelstellen)
»Dem muss entgegnet werden, dass es nicht berechtigt ist, „zeugen“ mit „schaffen“ gleichzusetzen. Das Gezeugte ist von der selben Natur wie der Zeugende. … So hat es auch das Nicaenum (Konzil) verstanden und formuliert: „Wir glauben an … Jesus Christus … aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen.“
Was wollte Paulus mit „Erstgeborener (prototokos) aller Schöpfung“ (Kol.1,15) sagen? … Es ist auf Grund des Kontextes nicht möglich, Jesus hier als einen Teil der Schöpfung zu sehen, denn unmittelbar nach diesem Ausdruck begründet Paulus seine Aussage mit:
Kol.1,16+17
„Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen; und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn.“ |
»Jesus ist also derjenige, durch den alles in das Sein gebracht wurde, was geschaffen ist, sei es „im Himmel, auf der Erde“.« |
Die folgenden Verse (18ff) zeigen, dass Jesus »vor allem« ist.
»Drittens müssen wir uns fragen, was Johannes mit „der Anfang“ (archê) der Schöpfung Gottes“ (Offb.3,14) sagen wollte. Archê bedeutet u.a. „Anfang, (Ur)Beginn, Anfänger, die erste Ursache, der Urgrund, das Prinzip“4.«
Dieser Begriff kommt vor in:
Offb. 21,6-7
„Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang (o. Ursprung) und das Ende (o.Ziel). Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst. Wer überwindet, wird dies erben, und ich werde ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein“ |
Hat Gott selbst einen Anfang? Nein natürlich nicht!
(Vgl. auch Offb.22,13) Hier ist von Jesus die Rede (V16: »Ich, Jesus…«) »Diese Aussagen, die in diesen Stellen auf Jesus bezogen sind, sind im AT Beschreibungen Jahwehs. Vgl. Jes.41,4: „…Ich, der HERR, bin der Erste, und bei den Letzten bin ich derselbe.“ siehe noch Jes.44,6; Jes, 48,12. |
Hebr. 7,1-3:
„Denn dieser Melchisedek, König von Salem, Priester Gottes, des Höchsten – der Abraham entgegenging und ihn segnete, als er von der Niederwerfung der Könige zurückkehrte, dem auch Abraham den Zehnten von allem zuteilte – <heißt> übersetzt zunächst König der Gerechtigkeit, dann aber auch König von Salem, das ist König des Friedens. Ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister, hat er weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens, er gleicht dem Sohn Gottes und bleibt Priester für immer.“ |
Der Sohn Gottes gleicht dem Priester Melchisedek.
Er hat »weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens«. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Sohn Gottes wie Gott, keinen Anfang und kein Ende hat. »Sicherlich wurde Melchisedek zu einer bestimmten Zeit geboren und ist zu einer anderen Zeit gestorben. …. Der Verfasser des Hebr. versteht dies typologisch auf den „Sohn Gottes“ hin, der diese Eigenschaften aber tatsächlich besitzt. Dazu schreibt Delling: „[In Hebr.7,3] wird der Zeitlosigkeit des Christus dadurch Ausdruck gegeben, dass ihm archê (Anfang) und telos (Ziel,Ende) abgesprochen werden, in derselben Weise, wie der Grieche sonst die Ewigkeit bezeichnet.“« (Trotzdem bleibt noch ein Geheimnis um Melchisedek bestehen. MG) |
Jesus wurde als Säugling geboren. Er wuchs wie jeder Mensch vom Kind zum Erwachsenen heran. (Lk.2,40). Jesus wurde müde (Joh.4,6), hatte Hunger (Mt.4,2) und Durst (Joh.19,28).
Jesus, als Mensch lernte.
Lk.2,52:
»Und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gunst bei Gott und Menschen«.
Jesus sagte von sich in seinem Erdenleben:
»Von jenem Tag aber oder der Stunde weiß niemand, … auch nicht der Sohn, sonder nur der Vater.« (Mk.13,32).
Jesus weinte, wunderte sich usw.
Jesus musste als Mensch Gott gehorchen und seine Gebot halten. Er wurde versucht und bestand die Versuchungen, obwohl er als Gott nicht versucht werden kann, denn
»Gott kann nicht versucht werden« (Jak.1,13).
Als Mensch konnte Jesus seinen Vater auch »mein Gott« nennen.
»All diesen Ausführungen könnten die Gegner der Trinität entgegnen, diese Erfahrungen seien Gott nicht angemessen: Gott wird doch nicht müde, dürstet nicht, hungert nicht, stirbt nicht usw…
Auch Trinitarier stimmen dem zu, aber Gott wurde „Fleisch (d.h. Mensch) und wohnte unter uns“ (Joh.1,14).
Phil.2,7ff:
„Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden….“.
Dadurch, dass Jesus Mensch wurde, war es erst möglich, dass Jesus das alles erfahren konnte.
Hebr. 4,15
„Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem in gleicher Weise <wie wir> versucht worden ist, <doch> ohne Sünde“ |
Jesus war vollkommen Mensch, wie wir
doch ohne Sünde! |
Bibelstellen dazu und kurze Kommentare:
Judas V25:
„dem alleinigen Gott, unserem Heiland durch Jesus Christus, unseren Herrn, sei Herrlichkeit (doxa), Majestät, Gewalt und Macht vor aller Zeit (Äon)und jetzt und in alle Ewigkeiten! (Äonen) Amen“ |
Der alleinige Gott ist unser Heiland (Retter) durch Jesus Christus. |
Judas V20-21:
„ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf eurem heiligsten Glauben, betet im Heiligen Geist, erhaltet euch in der Liebe Gottes, indem ihr die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus erwartet zum ewigen Leben.“ |
Eigentlich auch eine »trinitarische Formel«. Der Glaube ist ohne Heiligen Geist, ohne die Liebe Gottes und ohne die Barmherzigkeit Jesu Christi nicht möglich. Alle 3 sind 1 Gott! |
Joh. 1,1-4
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott Dieses war im Anfang bei Gott Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen“ |
Das Wort = Jesus Christus (V14) war Gott. (nicht wie z.B. die Zeugen Jehovas reinlesen: „ein Gott“.)
(genaue Erklärungen dazu unter5) |
Joh. 1,12+13:
„so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind“ |
Das Wort = Jesus. So viele Jesus aufnahmen, denen gab ER das Recht, Kinder Gottes zu werden.
Jesus hat also die Macht, aus natürlichen Menschen Kinder Gottes durch Geburt aus Gott zu machen. Das sind Eigenschaften, die NUR Gott zustehen. |
Joh.1,14:
„Und das Wort wurde Fleisch und wohnteA unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines EingeborenenB vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. -“ A) w. zeltete B) griech. monogenes, d.h. einzig in seiner Art, o. einziggeboren, o. einzig |
Das Wort wurde Fleisch
Gott wurde Mensch Christus = Gott |
Joh.1,18:
„Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat <ihn> kundgemacht“ |
In den ältesten Handschriften steht: »der eingeborene Gott«.
Die Übersetzung von »der eingeborene Gott« (monogenês theos) würde dann lauten:6 „[Der] einzige [Sohn], [der(selber)] Gott [ist].“ In des Vaters Schoß = größte Intimität und Nähe. Kundgemacht = wörtlich: ausgelegt. Jesus lehrt uns, wer Gott ist. |
Joh. 10,30ff:
„Ich und der Vater sind eins Da hoben die Juden wieder Steine auf, dass sie ihn steinigten Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch von meinem Vater gezeigt. Für welches Werk unter ihnen steinigt ihr mich? Die Juden antworteten ihm: Wegen eines guten Werkes steinigen wir dich nicht, sondern wegen Lästerung, und weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst. V38: Wenn ich sie aber tue, so glaubt den Werken, wenn ihr auch mir nicht glaubt, damit ihr erkennt und versteht, dass der Vater in mir ist und ich in dem Vater“ |
Jesus als Mensch bekannt, sagte, dass ER und der Vater EINS sind.
Damit machte sich Jesus selbst zu Gott. Jesus antwortet später (37), dass er die Werke des Vaters tut. Der Vater ist in Christus und Christus im Vater. |
Joh. 20,28
„Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott.“ |
Jesus lässt die Anbetung des Thomas an sich ohne Widerspruch geschehen. »Zu Jesus, und nicht zum Vater sagte Thomas: „Mein Herr und mein Gott“.« |
Joh. 5,17-23 und bis 27
„Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke. Darum nun suchten die Juden noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht allein den Sabbat aufhob, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte und sich <so> selbst Gott gleich machte. Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn. Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er selbst tut; und er wird ihm größere Werke als diese zeigen, damit ihr euch wundert. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will. Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, <der> hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, dass die Stunde kommt und jetzt da ist, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, werden leben. Denn wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, Leben zu haben in sich selbst; und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist“ |
Mein Vater wirkt (ununterbrochen) bis jetzt und ich wirke.
Wie der Vater, so der Sohn. Alles was Gott tut, tut auch der Sohn. Der Sohn hat alle Macht des Vaters. V23: »Hier macht Jesus deutlich, dass er und der Vater nicht nur in der Macht gleich sind, sondern auch in der Ehre.« |
Joh. 8,58
„Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.“ |
Präexistenz Jesu.
Bin ich Hinweis auf JHWH „ich bin, der ich sein werde“… »Außerdem setzt die Tatsache, dass die Juden Jesus steinigen wollten voraus, dass sie aus seiner Aussage eine blasphemischen Selbstanspruch auf Gottheit vernommen haben.« »Aus diesen Gründen ist es sehr wahrscheinlich, dass Jesus hier auf den Namen „Jahweh“ anspielt.« |
Joh. 12,44-45
„Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat; und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat“ |
|
Röm. 9,5
„deren (Israel) die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.“ |
Manche wollen durch andere Interpunktion diese Stelle verändern.
Aber die Aussage ist klar. Christus ist über allem, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Jesus ist Gott Jesus wird gepriesen als Gott. |
Kol. 2,9 „Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig“ |
Diese Aussage zeigt unmissverständlich, dass Christus alle göttlichen Eigenschaften, die Gott zu Gott machen, besaß.
»„Die Fülle der Gottheit“ ist nicht mit Gott dem Vater gleichzusetzen; d.h. Paulus wollte nicht sagen, dass der Vater in Christus wohne, sondern dass in Christus die ganze Fülle des Gott-Seins ist (alles, was Gott zu Gott macht).« |
Tit. 2,13:
„indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus erwarten.“ |
Ist hier von 2 oder von 1 Person die Rede?
»Gott und Heiland« wurde in der religiösen Terminologie der erste Jhdt. üblicherweise als Titel zur Bezeichnung von einer einzigen Person bzw. Gottheit gebraucht. |
Hebr. 1,8-9
„von dem Sohn aber: »Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches; du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten.“ |
(Auch im hebr. Grundtext des Zitates aus Ps.45,7) ist die beste Übersetzung: „dein Thron, o Gott…“
Jesus wird als Gott bezeichnet. |
2. Petr. 1,1
„durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und Heilandes Jesus Christus“ |
Auch hier ist EINE Person gemeint. (Laut Textforschung…)
(Die Gegner der Trinität trennen natürlich Gott und Heiland) |
Der Befund der Bibel zeugt von der Dreieinheit Gottes und von der Gottgleichheit Jesu Christi.
Auf alle Stellen kann hier nicht eingegangen werden. Zum Schluss noch 3 Stellen, die hoffentlich Klarheit geben, dass Jesus Gott ist.
1. Joh.5,20
„Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben“ |
Jesus ist Gott
Jesus ist gekommen, dass wir „den Wahrhaftigen“ (Gott) erkennen. Und wenn wir in Jesus sind, dann sind wir in dem Wahrhaftigen. Dieser (Jesus) ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Wer anders als Gott selbst, kann ewiges Leben geben? Eine der klarsten Stellen. |
Offb. 1,1 und 7-8
„Offenbarung Jesu Christi… Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn durchstochen haben, und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme der Erde. Ja, Amen. Ich bin das Alpha und das Omega, spricht der Herr, Gott, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.“ |
Die Offenbarung geschieht durch Jesus Christus.
ER (Jesus) kommt mit den Wolken, und alle, die ihn durchstochen haben (Kreuzigung) werden wehklagen. Jesus ist wie Gott, das Alpha und das Omega. Herr Gott (kyrios ho theos) Dies entspricht dem Gottesnamen Jahweh Elohim im AT (1.Ms.2,8) = der ewig seiende unwandelbare Gott. |
Sach. 12,10:
„Aber über das Haus David und über die Bewohnerschaft von Jerusalem gieße ich den Geist der Gnade und des Flehens aus, und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen, wie man über den einzigen Sohn wehklagt, und werden bitter über ihn weinen, wie man bitter über den Erstgeborenen weint.“ (Eine Reihe von hebr. Handschr. ändert in: und sie werden auf ihn blicken. – Dem Hebräer erschien es unmöglich, dass Jahweh durchbohrt werden könnte.) |
Das wird bei der Wiederkunft Jesu geschehen (Offb.1,7-8)!
Jahweh (Gott) spricht: sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben. Gott selbst wurde am Kreuz durchbohrt. Hier wird den Juden die „Decke“ weggenommen und sie werden Jesus als Messias und Gott erkennen. |
Ich hoffe, dass wir durch die Beschäftigung mit Jesus Christus und seinem Wort IHN noch mehr lieben und suchen und nachfolgen.
Viele Fragen können (noch) nicht geklärt werden, weil sich auch Gott letztendlich nicht mit menschlichen Gedanken erklären lässt.
Aber IHM gebührt alle Anbetung.
(Artikel mit freundlicher Genehmigung von Manfred Gehann)
Link: Ein weiterer Artikel zu der Frage „Ist Jesus Gott?“
1 Bibel und Gemeinde 4/2005 »Jesus, der ewige Gott« von Michael Kotsch
2 Wuppertaler Studienbibel mit Sprachschlüssel NT – Nr. 1386 (Worterklärung)
3 Noel Kachouh: »Jesus ist Gott: eine Gegendarstellung zur Lehre der Zeugen Jehovas« Verlag Bibel+Gemeinde
4 Bauer, Griechisch-deutsches Wörterbuch
5 Noel Kachouh: Jesus ist Gott: Seite 13 ff) Verlag Bibel + Gemeinde
6 Vgl. Haubeck-V.Siebenthal, Bd.I, S521 (Neuer Sprachlicher Schlüssel zum griechischen NT)